Projekt: QR Code Sitzplatz am Wunschbaum

Auf einem Teilstück des Wanderweges „L’ommer jon!“. zwischen Kaufmannsommer und Kurtenbach befindet sich der Sitzplatz mit Wunschbaum „Zur halben Buche“, der u.a. in der Wander-App „komoot“ und im Wanderführer von Martin Nusch „111-mal mit WDR 2 raus in den Westen“ aufgeführt ist.


L’OMMER JON! (Lass uns Gehen) ist eine Ermunterung für eine abwechslungsreiche Wanderung.
Der Weg beginnt auf dem Wanderparkplatz Linde an der 1869 erbauten Katholischen Pfarrkirche. Nach Norden geht es entlang der Straße in Richtung Frangenberg vorbei an einem Wegekreuz. Östlich liegt die Ortschaft Spich. An einer Weggabelung führt die Strecke über einen Hohlweg durch einen Wald in der Nähe der Ortschaft Kurtenbach. Von dort kann man dem Ommerbach bis zur Quelle in Ommerborn folgen. An diesem „Drei-Gemeinden-Eck“ befindet sich ein ehemaliges Kloster mit einer Kapelle, wo einst ein Priester als „Rebell von Ommerborn“ den Widerstand gegen die Französische Besetzung unterstützte. An der Höhenstraße liegt der sehenswerte Freiluftaltar, wo früher jährliche Fronleichnamsprozessionen und Pferde- und Kutschensegnungen stattfanden.
Folgt man dem Lauf des Ommerbaches ab Kurtenbach talwärts, kommt man zu dem 2014 von Bürgern gestalteten Sitzplatz „Zur halben Buche“. Von dort gelangt man nach Kaufmannsommer, einem Weiler mit sehenswerten Anwesen, dem Ommertalhof. Zudem stand hier einst eine Getreidemühle. Durch Rölenommer, wo sich Gartenfreunde regelmäßig zur „Offenen Gartenpforte“ treffen, geht es nach Müllersommer. Auch hier existierte, wie der Ortsname verrät eine Getreidemühle, die auf die Zeit vor 1700 zurückgeht. Von dort führt der Weg nach einem kurzen Anstieg zurück zum Startpunkt an der Kirche. Möchte man die gesamte Ommer erleben, folgt man in Müllersommer dem L-Weg, vorbei an dem ehemaligen Dolomitsteinbruch bis nach Quabach, wo die Ommer in die Lindlarer Sülz mündet. Zudem lassen sich interessante Nebenwege rund um den Miebelsberg erkunden.


Start: Wanderparkplatz Josephstrasse Linde - Anspruch: leicht - Länge: 6,5 km
Steigung: max. 18 % a. 8 % - Höhendifferenz: 160 m
aus: Das Bergisches Wanderland https://www.bergisches-wanderland.de/tour/lommer-jon


Das Kirchdorf Linde, erstmals genannt 1494 (Lyndo), bildet den Mittelpunkt der umliegenden Weiler.


Wir, die Initiative NaturZeit haben uns von 2009-2011 mit der fotografischen Dokumentation des Ommer Bachlaufs beschäftigt.  Während wir unsere bergische Heimat eingehend auch mit der Fotolinse entdeckten, kamen wir an der solitären Buche (Halbe Buche) vorbei, an der später der Sitzplatz entstand. Wir haben diesen Platz ausgewählt, weil er uns ideal erschien, um dort die Stille und Beschaulichkeit der bergischen Landschaft zu genießen. Die Idee war geboren. Bei der Gestaltung waren uns Anwohner und Waldbesitzer aus Kaufmannsommer positiv gesonnen und haben uns unterstützt. Vielen Dank dafür!


2011 stellten wir unsere Fotos vom Ommertal in der Ausstellung: „Eine unscheinbare Schönheit“ im Freilichtmuseum Lindlar aus. Das Fotoprojekt und die Ausstellung wurde fachlich von dem international bekannten Fotografen Martin Rosswog aus Kurtenbach begleitet. Der folgende Artikel von Theresa Stein erschien am 02.08.2011 in der Tageszeitung:


LINDLAR - Ob als reißender Bach, ruhig plätschernder Fluss oder als kühle Winterlandschaft - so abwechslungsreich hatten die Lindlarer ihre Ommer wohl noch nie wahrgenommen. Mit einer Kamera bewaffnet, erkundeten sieben Mitglieder der Wandergruppe „NaturZeit“ zwei Jahre lang das Gebiet rund um die Ommer.
Die ersten Bilder stellten die sieben Lindlarer auf dem Ommertalhof aus. Doch die 26 Fotos sind nur ein kleiner Vorgeschmack: „Ab dem 25. September werden wir rund 70 Bilder unseres Projekts im Strohballenhaus des Freilichtmuseums ausstellen“, erläutert Josef Wallner, Gründungsmitglied der Wandergruppe „NaturZeit“, Die Gruppe entstand im Jahre 2008 als Teil der Initiative „Lebenswertes Lindlar“ - ein Projekt der Erzdiözese Köln, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten wird.


Fünf kleine Weiler durchfließt das Wasser der Ommer von der Quelle am Kloster Ommerborn bis zur Mündung in die Sülz. Rund zwölf Mal gingen die sieben Mitglieder der Gruppe „NaturZeit“ diese Strecke in den letzten zwei Jahren entlang. „Wir haben den Bach im Wechsel der Jahreszeiten beobachtet und ihn immer wieder neu kennen gelernt“, erklärt Josef Wallner lächelnd. Langweilig wurde es den Naturfreunden nie: „Ich habe immer wieder neue, interessante Motive entdeckt. Wir haben uns viel Zeit genommen, um die Ommer und die umliegende Region zu erkunden“, erzählt „NaturZeit“-Mitglied Harald Serwe.
Warum sich die Naturfreunde das Ommertal für ihr aufwändiges Projekt ausgesucht hatten, ist schnell beantwortet: „Diese Region ist beeindruckend. Einerseits kann man hier unberührte Natur genießen, andererseits herrscht hier ein einzigartiges Verhältnis zwischen Besiedlung und Natur“, so Serwe. 

Doch beim Entdecken der Landschaft ging es ab und zu auch mal abenteuerlich zu: „Wir sind über meterlange, umgefallene Bäume geklettert, haben die befestigten Wanderwege verlassen und auch das Hochwasser der Ommer konnte uns nicht vom Wandern abhalten“, erzählt Josef Wallner lachend.


Nicht nur idyllische Aufnahmen werden ab September im Freilichtmuseum zu sehen sein. Von alten Autoreifen, Weihnachtsbäumen, Bauschutt bis hin zu Plastikresten - den geschulten Augen der Wanderer entging nichts. „Umweltschutz ist in unserer Ausstellung ein großes Thema. Wir möchten darauf aufmerksam machen, wie schlecht einige Mitbürger mit der Natur umgehen“, sagt Josef Wallner. Doch die größte Intention der Gruppe ist es, ihren Mitbürgern zu veranschaulichen, wie schön es eigentlich in ihrer Heimat ist. „Wir konnten uns an der Ommer einfach nicht satt sehen und hoffentlich erfreuen sich die Besucher ebenso an unserer Ausstellung“, sagt Josef Wallner.


2012 folgte eine weitere Fotoausstellung im Lindlarer Rathaus.


Von der Stille und Schönheit der Landschaft inspiriert, wurde bei der Gestaltung des Sitzplatzes die Idee des Wunschbaums entwickelt. Damit sollten die Menschen, die diesen Platz besuchen auch die Möglichkeit haben ihre Gedanken, Wünsche und Gefühle dort zum Ausdruck zu bringen. In der Form des Wunschbaumes sollen die Gedanken ein sichtbares Zeichen für Selbstausdruck und Austausch sein. Außerdem glauben wir an die Macht der Wünsche. Macht also fleißig Gebrauch davon. Schnell kamen noch die Texte hinzu, die inspirieren oder zum Nachdenken anregen können.


Die Mitglieder der Initiative NaturZeit sind: Resi Wallner, Josef Wallner, Monika Serwe, Harald Serwe, Renate Kluth, Jürgen Kluth, Klaus Fischer, Beatrice Ritter-Berghaus, Roland Berghaus.